„Ich bin gerne die Schnittstelle“

20 Jahre – 20 Menschen: Nina Storner, Zentrale Büroadministration und Assistenz der Stiftungszentrale

Nina Storner arbeitet seit einem knappen Jahr für die Stiftung AKM in der Zentrale in München. Sie bezeichnet sich als „Generalistin“ und liebt die Abwechslung. Warum die 33-Jährige erst lernen musste, wie sie ihre Fähigkeiten am besten einsetzt und wie ihr das innerhalb der Stiftung gelingt, erklärt die studierte Forstingenieurin im Interview.

Liebe Nina, du bist noch recht neu in der Stiftung – seit Juni 2023. Wie bist du zu der Stiftung AKM gekommen?

Nina Storner: Ich lebe in Augsburg und hatte mich zuerst dort auf eine Stelle beim Bunten Kreis beworben. Ich war auf der Suche nach einem Job, mit dem ich mich identifizieren kann und hinter dessen Werte ich stehe. Bei meiner Recherche zum Bunten Kreis bin ich irgendwann bei den Stellenausschreibungen auf der Homepage der Stiftung AKM gelandet. Mit dem Bunten Kreis hat es leider nicht geklappt – aber dafür habe ich die Stelle in München bekommen.
Hier arbeite ich in der Verwaltung und kümmere mich um die zentrale Büroadministration und bin Assistenz der Stiftungszentrale. Gelernt habe ich eigentlich etwas ganz anderes. Ich habe Forstingenieurwesen studiert und bin technische Systemplanerin. Ich könnte also auch Wasser, Lüftung und Heizung in Gebäude einplanen.

Wie kannst du deine Fähigkeiten in deinem jetzigen Job einbringen?

Nina Storner: Meine Aufgaben sind ganz unterschiedlich und mein Arbeitstag gestaltet sich recht spontan. Ich bin die Schnittstelle und Ansprechpartnerin nach Innen und Außen und probiere, die Fäden zusammenzuhalten. Ich war schon immer eine Generalistin und es hat eine Weile gedauert, bis der Groschen bei mir gefallen ist.
Früher habe ich immer versucht, mich zu spezialisieren und wurde damit nicht glücklich. Seit ich akzeptiert habe, dass ich mich für viele unterschiedliche Dinge interessiere, läuft es. Das nützt mir jetzt sehr. Manche Aufgaben fallen in den Bereich der Haushaltsführung, aber auch buchhalterische Aufgaben sind dabei. Bei den Herzenswünschen decke ich beispielsweise den Einkauf ab. In diesem Prozess bin ich mit den familiennahen Diensten und mit Kolleginnen aus dem Fundraising im Austausch. Es ist immer abwechslungsreich und für mich ist das genau richtig.

Was macht die Stiftung AKM für dich besonders?

Nina Storner: Was ich absolut stark finde, ist die Vielfalt der Arbeit in der Stiftung. Ich bekomme das in meinem Bereich ja mit. Ich finde es faszinierend, was für unterschiedliche Menschen im AKM arbeiten. Es macht so viel Spaß zu beobachten, wie jeder in seinem Bereich aufgeht, wie motiviert alle sind. Jeder auf seine oder ihre besondere Art. Ob das in der Verwaltung oder in den familiennahen Diensten ist – jeder Job ist wichtig.

Gab es einen bestimmten Moment für dich in der Stiftung, von dem du uns berichten möchtest?

Nina Storner: Es gab schon ganz viele kleine besondere Momente. Dadurch, dass ich vor Ort bin, begegne ich vielen Menschen. Das können Familien sein oder auch Spender*innen. Viele kommen einfach vorbei und dann ergeben sich meistens schöne Gespräche. Manchmal kommen Leute ohne Termin vorbei und fragen nach, weil sie gerne ein Ehrenamt übernehmen möchten. Am Telefon ist das auch oft so. Ich bin in der Zentrale oft die erste Anlaufstelle. Besonders hat mich ein 15-jähriger Junge beeindruckt, der über das Jahr Geschenke sammelte und anschließend eine Tombola veranstaltete. Er hat seine Familie und Freunde eingeladen und das eingenommene Geld der Stiftung gespendet. Es waren viele hundert Euro, die er uns überreicht hat. Er war sehr bescheiden und hatte so viel Freude am Helfen – Das hat mich sehr berührt.

Wie hat dein privates Umfeld auf deinen neuen Job reagiert?

Nina Storner: Die meisten Menschen hatten doch bereits einen eigenen Trauerfall in der Familie. Ich kann verstehen, dass manche Leute deshalb erst einmal zurückhaltend auf die Hospizarbeit reagieren. Das ändert sich aber spätestens, wenn ich erzähle, dass wir – gemäß unserem Motto „Die Tage mit Leben füllen“ – Familien unterstützen und einfach da sind und helfen. Dann wissen sie, dass es um mehr geht als um Tod und Trauer. Hier müssen wir sicher insgesamt noch viel Aufklärungsarbeit leisten. Meine Oma war erst etwas skeptisch – vielleicht weil sie etwas in Sorge um mich waren. Ihr musste ich mehr erklären. Mein Freundeskreis dagegen hat sich sofort für die Arbeit der Stiftung interessiert und jetzt finden es alle super.

Hast du dich auf die Arbeit in einer Stiftung für Kinderhospizarbeit besonders vorbereitet?

Nina Storner: Ich habe natürlich darüber nachgedacht, was es bedeuten kann, mit Trauer und Tod in der täglichen Arbeit konfrontiert zu werden, aber es hat mich zu keinem Zeitpunkt abgeschreckt. Ich gehe mit dem Thema Trauer schon sehr lange um und natürlich bewegt mich die Trauer anderer Menschen. Aber dadurch, dass ich in der helfenden Situation bin, kann ich damit umgehen. Und sicher gibt es Situationen am Telefon, in denen man das Leid der Familien sehr spürt, aber das Helfen steht für mich immer im Vordergrund und es gibt mir Kraft und Stärke.

Wie gleichst du deine Arbeit für die Stiftung in deiner Freizeit aus?

Nina Storner: Immer mit Musik, in jeder Stimmungslage. Ob gestresst, sauer, aber auch wenn ich einen besonders schönen Tag hatte – ich habe so viele Playlists auf meinem Handy… ich zelebriere das total. Ich fahre ja jeden Tag mit dem Zug zur Arbeit – natürlich höre ich unterwegs Musik.
Obendrein ist für mich auch der körperliche Ausgleich extrem wichtig. Ich gehe zum Fitness und wandere gerne, auch wenn ich keinen Hund habe, der ja eigentlich schon fast ein Einstellungskriterium hier ist. Früher hatte ich auch einen Hund, heute habe ich zwei Kater. Ich liebe Tiere – vielleicht ist es irgendwann auch wieder ein Hund.

Danke, liebe Nina, dass du immer ein offenes Ohr für deine Kolleg*innen hast und in der Münchner Zentrale für Ordnung sorgst 😉.

Nina Storner
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