Pflege zum Wohle des Gastes

Exkursion der Hochschule München begeistert von dem Arbeitskonzept der Stiftung AKM und Haus ANNA Eichendorf

„Nehmt einfach diesen Spirit mit nach Hause“. Professor Andreas Fraunhofer sprach am Ende eines erkenntnisreichen Tages stellvertretend für seine Studierenden die Begeisterung über die Arbeit der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) aus. „Hier wird Pflege gedacht und geplant, wie wir sie uns alle wünschen würden“, fügte er im speziellen Bezug auf das Haus ANNA Eichendorf anerkennend hinzu.

Begonnen hatte die Exkursion des vierten Semesters des Studiengangs Angewandte Pflegewissenschaften der Hochschule München bereits am frühen Morgen. In den Räumlichkeiten des Haus ANNA Eichendorf startete Astrid Kantner, Leitung Hausverwaltung, mit einem kurzen Blitzlicht und führte die Studierenden fortfolgend durch das Pilotprojekt. Gemeinsam mit Pflegedienstleiterin Anastasia Lindt erläuterten diese ferner anhand der Raumkonzeption auch den pflegerisch-pädagogischen Alltag im teilstationären Kinderhospiz.

Um dem wissenschaftlichen Lehranspruch der Exkursion gerecht werden zu können, schloss sich alsbald ein theoretischer Impulsvortrag zur Hospizarbeit, Kinderhospizarbeit und zur Arbeit der Stiftung AKM im Speziellen an. Diesen unterfütterte Bettina Mayer, Leiterin des Zentrum Niederbayern, mit lebendigen Beispielen, Herausforderungen und vor allem Fragestellungen, mit denen Familien mit lebensbedrohlich oder lebensverkürzend erkrankten Kindern und Jugendlichen tagtäglich konfrontiert werden. Des Weiteren stießen die Ausführungen zum Thema Kinderschutz vonseiten der fachlichen Bereichsleitung Stefanie Wilke bei Professor Fraunhofers Gruppe auf reges Interesse.

„Status quo in der Pflege nicht einfach hinnehmen“

Während die Stiftung AKM ihre Pflege- und Begleitungsphilosophie bereits seit 2004 im ambulanten Bereich umsetzt, wagen die Verantwortlichen seit dem September 2023 mit dem Haus ANNA Eichendorf den Schritt in den teilstationären Bereich und somit in die Kernthematik der Pflegewissenschaften. „Ich stifte die Studierenden immer dazu an, den Status quo in der Pflege nicht einfach hinzunehmen, sondern ihn zu verändern und Konzepte für eine attraktivere Pflege der Zukunft zu entwickeln“, fasst Professor Fraunhofer die akademische Daseinsberechtigung der Pflegewissenschaften in zwei Sätzen perfekt zusammen. Das positive Erschrecken ob der Pflege- und Arbeitsqualität im Haus ANNA Eichendorf, die das Führungstrio Astrid Kantner, Stefanie Damböck und Anastasia Lindt, den Studierenden näherbrachte, war entsprechend. Während in den meisten medizinisch-pflegerischen Einrichtungen das Patient-Pfleger-Verhältnis mit Hängen und Würgen noch unter 15 liegt, arbeiten die Pflegenden im Haus ANNA im Modus eins zu zwei.

„Initiativen müssen aus der Pflege kommen“

Aus dieser pilotierenden Herangehensweise der Stiftung AKM, sowie weiteren pflegerelevanten Planungen innerhalb des Haus ANNA Eichendorf ergaben sich in der Folge fachlich tiefgreifende Diskussionen über die Umsetzung entsprechender Pflegequalität in allen relevanten Settings. Gleichzeitig regte sich sogar erstes Interesse daran, an den Projekten der Stiftung AKM künftig auch aktiv mitwirken zu wollen. „Die Initiativen müssen aus der Pflege kommen, denn wir haben keine Lobby, die uns nach Außen vertritt“, motivierten Stefanie Damböck, Leitung Pädagogik im Haus ANNA Eichendorf, und Professor Fraunhofer die Studierenden einhellig zur Neugestaltung der Pflege im Allgemeinen. „Ob ihr euch für das Thema Kinderhospizarbeit interessiert oder nicht, nehmt auf jeden Fall den Spirit, wie er hier gelebt wird, mit“, traf der Lehrbeauftragte der Hochschule München den Nagel abschließend auf den Kopf und hinterließ so eifrige Köpfe bei den Studierenden.

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Irmgard MarchfelderHaus ANNA