20 Jahre – 20 Menschen: Carolin Henseler, Moderatorin und Botschafterin der Stiftung AKM
Als unsere Botschafterin hilft uns die Moderatorin Carolin Henseler sichtbarer zu werden – und leiht uns ihre Stimme. Im Interview erzählt sie, wie sie mit den Themen Trauer und Tod umgeht, was ihr an Haus ANNA besonders gut gefällt und wen sie sich als Botschafter-Kollegen wünscht.
Liebe Carolin, wie bist du unsere Botschafterin geworden?
Carolin Henseler: Jemand, der für die Stiftung AKM tätig war und mich kannte, hat mich angesprochen und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, als Botschafterin aktiv zu werden. Man war beidseitig der Meinung, dass das gut passen würde.
Wie siehst du deine Rolle als Botschafterin? Was ist dir dabei wichtig?
Carolin Henseler: Ich sehe meine Rolle als Kommunikatorin. Mein Job bringt einen gewissen Grad an Öffentlichkeit, nicht zuletzt in den sozialen Medien, mit sich, die ich gerne dafür nutzen würde, um dieser so wichtigen Kinderhospizarbeit mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Themen wie Hospiz- und vor allem Kinderhospizarbeit werden immer noch häufig tabuisiert. Diese für die Betroffenen und Ihre Angehörigen, aber auch für unsere Gesellschaft so wertvolle Arbeit verdient mehr Licht, um gesehen und gewürdigt zu werden und vor allem, um die für diese Arbeit nötigen Spenden generieren zu können. Wenn ich hierbei helfen kann, indem ich Menschen, die normalerweise wenig Berührungspunkte mit dem Thema Hospizarbeit hätten, dafür zu sensibilisieren und sich vielleicht sogar darüber hinaus zu engagieren, macht mich das happy.
Du hast für die Stiftung bereits einige wichtige Veranstaltungen moderiert, wie die Eröffnung von Haus ANNA Eichendorf im vergangenen Herbst. Dabei gelingt es dir, die Menschen empathisch abzuholen. Bei dir sieht das so leicht aus. Wie gelingt dir das?
Carolin Henseler: Ich bin ein von Natur aus sehr empathischer Mensch (manchmal fast schon zu empathisch) und da mir die Schicksale der Betroffenen und mein damit verbundenes Engagement als Botschafterin der Stiftung AKM sehr am Herzen liegen und Nahe gehen, spüren das dementsprechend (dann) auch meine Gesprächspartner gemäß dem schönen Zitat von Goethe: „Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll.“
Was könnte bzw. müsste man deiner Meinung nach tun, um das Thema Kinderhospizarbeit noch sichtbarer zu machen?
Carolin Henseler: Ich glaube es wird schon unglaublich viel getan und in Gang gesetzt, um Kinderhospizarbeit im Rahmen des Möglichen sichtbarer zu machen. Letztendlich und das merke ich auch im Rahmen meines Engagements, muss dieses Kommunikationsbestreben, aber auch auf fruchtbaren Boden fallen. Man trifft immer wieder auch auf Menschen, die, obwohl das Thema Tod unweigerlich zum Leben dazugehört, sich nicht damit beschäftigen möchten. Schon gar nicht, wenn es in diesem Zusammenhang um Schicksale von kranken Kindern geht.
Du stehst mitten im Leben. Wie blickst du auf die Themen Krankheit, Tod, Vergänglichkeit?
Carolin Henseler: Im vergangenen Jahr sind sowohl meine geliebten Großeltern in kurzem Abstand nacheinander verstorben als auch völlig unerwartet ein junger Kollege, der genauso wie ich mitten im Leben stand. Da wird einem die Vergänglich- und Kostbarkeit des Lebens nochmal schlagartig bewusst. Memento mori! Der Tod gehört für uns alle zum Leben dazu: Er macht das Leben schließlich so wertvoll und einzigartig. In anderen Kulturkreisen wie zum Beispiel bei den Mexikanern wird damit nochmal ganz anders umgegangen als in hiesigen Gefilden. Mit jedem Jahr, das ich älter werde und um mich herum Menschen von mir gehen, mache ich mir darüber nochmal mehr Gedanken und versuche umso intensiver den Moment zu genießen. Wie sagt Ihr beim AKM so schön „Das Leben nicht mit Tagen füllen, sondern die Tage mit Leben.“ CARPE DIEM!
Gibt es für dich besondere Momente, die du mit deiner Tätigkeit für die Stiftung verbindest?
Carolin Henseler: Ja klar! Die Eröffnung von Haus ANNA im letzten Jahr war auch für mich etwas ganz Besonderes. Zu sehen mit wie viel Arbeit und Hingabe Christine Bronner und das gesamte Team des AKM den Herzenswunsch der verstorbenen ANNA umgesetzt und dieses teilstationäre Hospiz in Niederbayern auf die Beine gestellt haben war mehr als beeindruckend. In der Umsetzung von Haus ANNA steckt zum einen so viel Liebe fürs Detail wie man z. B. an den liebevoll kindgerecht gestalteten Wandbildern oder aber beispielsweise auch dem Musikzimmer erkennen kann. Andererseits eben auch die Erfüllung des letzten Willens der kleinen ANNA, deren Mutter an diesem Tag in beeindruckender Weise die Kraft hatte, über eben diesen Wunsch ihrer verstorbenen Tochter zu sprechen. Und ich bin sicher, auch ANNA hat das, was dort geschaffen wurde, mit Freude erfüllt.
Wir sind sehr glücklich, dich als Botschafterin zu haben. Wenn du jemanden nominieren könntest, der ebenfalls Botschafter*in bei uns werden sollte, wer wäre das?
Carolin Henseler: Da wir eben über Sichtbarkeit und Visibilität gesprochen haben, würde ich Euch jemanden mit einer entsprechenden Reichweite empfehlen und es müsste natürlich jemand sein, der warmherzig ist, dem die Sache eine echte Herzensangelegenheit wäre und der obendrein keine Berührungsängste mit schweren Schicksalen hat. Andreas Gabalier könnte ich mir z. B. in diesem Zusammenhang gut vorstellen.
Was wünschst du der Stiftung zum Geburtstag?
Carolin Henseler: Von Herzen nur das Allerbeste für die Zukunft! Noch mehr Visibilität, Mittel und Unterstützer, um diese wertvolle Kinderhospizarbeit weiterzuführen und auszubauen. Gleichsam wünsche ich dem gesamten tollen Team der Stiftung AKM aber auch Momente des Innehaltens, um zu registrieren, was ihr gemeinsam schon alles Großartiges auf die Beine gestellt habt. Ihr könnt mehr als stolz auf Euch sein. Alles Liebe zum Jubiläum!