Familien-Mobile: Ein Elefant namens Krankheit
“We are family, I got all my sisters with me …” Die vier Schwestern der Band „Sister Sledge“ singen über das, was sich viele Menschen wünschen: eine Familie. Eine Familie, in der alle füreinander einstehen, die glücklich ist und ein Zuhause bietet.
Bei den Sisters Sledge hört sich das einfach und fröhlich an. Wir alle wissen, dass die Realität sehr viel komplexer und anspruchsvoller ist. Gerade in der heutigen Zeit, in der Familie mehr sein soll als eine Wirtschaftsgemeinschaft wie in früheren Zeiten, suchen wir Liebe, Geborgenheit und Glück, um nur ein paar Beispiele für die vielen Bedürfnisse zu nennen, die Familie heute zufriedenstellen soll.
Wie ein Mobile …
Die Arbeit unserer Stiftung setzt stets beim gesamten „System Familie“ an. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verwenden dabei gerne für die Darstellung von Familie das Bild eines Mobiles: Das Mobile als Ganzes symbolisiert die Familie. Das Mobile reagiert auf jeden Windhauch und auf jede Gewichtsveränderung sehr sensibel. Wiegt beispielsweise bei einem Familienmitglied etwas schwerer, so wird dessen „Faden“ nach unten gezogen und verändert die Position aller Familienmitglieder sowie deren Verhältnis zueinander. Das Mobile schwingt nun und versucht, ein neues Gleichgewicht zu finden.
… an dem ein Elefant hängt
Von den Familien, mit denen wir in der Stiftung AKM arbeiten, wissen wir, dass die Diagnose einer schweren, lebensbedrohlichen Erkrankung bei einem Familienmitglied mit dem Gewicht eines Elefanten zu vergleichen ist. Viele Familien berichten, dass es ein Leben vor der Diagnose und ein Leben nach der Diagnose gibt. Andere schildern das Leben nach der Diagnose als einen Scherbenhaufen, der nun mühsam wieder zusammengefügt werden muss. Hat eine Familie in dieser Extremsituation die Chance, wieder in ein Gleichgewicht zu finden? Und wie kann man sich ein solches Gleichgewicht eigentlich vorstellen?
Jemanden an der Seite haben
Die Antworten müssen so individuell sein, wie Familien sind. Sie sind für alle oft nicht leicht zu finden. Gleichzeitig ist es beachtlich, wie kompetent viele der betroffenen Familien diese Situation meistern. Gerade in Corona-Zeiten sind wir immer wieder beeindruckt von der Krisenfestigkeit. Auf der anderen Seite ist es sicher, dass alle Familien, die ein solch hartes Schicksal trifft, Menschen brauchen, die ihnen zur Seite stehen. Sei es als Freund, der „einfach“ nur da ist und zuhört und den Schmerz mittragen kann. Sei es durch tatkräftige Hilfe in der Alltagsbewältigung, sei es durch professionelle Unterstützung.
Gute private Kontakte sind das Wichtigste und haben immer Vorrang. Bei diesem Elefantengewicht stößt das private Umfeld jedoch schnell an seine Grenzen. Dann sind wir von der Stiftung AKM zusammen mit vielen Netzwerkpartnern für die Familien da.