Gedanken zum Tag der Jugend 2021

Gedanken zum Tag der Jugend 2021

Zum Internationalen Tag der Jugend teilt Benjamin Sobetzko heute seine Gedanken über seine Zeit als Jugendlicher und den Umgang mit seiner Krankheit. Er ist Jugendbotschafter der Stiftung AKM, Musiker und war in seiner Jugend selbst lange von einer Krebserkrankung betroffen.

Meine Jugend – die schwerste Zeit meines Lebens

„Die Jugend ist das, was jedem Menschenleben eine Identität gibt, kommt mir so vor. Aus der heutigen Zeit tun sich irre viele Beispiele auf, zum Beispiel die Fridays for Future-Bewegung, oder auch die Jugendorganisationen etlicher politischer Parteien sind so präsent wie nie. Ich will das an der Stelle gar nicht bewerten. Wie man das findet, kann jeder selbst entscheiden, aber wie laut und fokussiert, wie determiniert und ernstzunehmend sich die Jugend heute präsentiert ist bewundernswert.

Meine Jugend begann mit einer Krebserkrankung, die mich und meine Familie bis in die heutigen Tage nachhaltig belastet. Diese Art von Umstellung als junger Mensch zu erfahren, war eine unerträgliche Bürde, deswegen verbinde ich mit meiner Jugend die schwerste Zeit meines Lebens. Mit der Vorstellung, eine Krankheit zu haben, die mich vom gesunden sportlichen Burschen zum gehbehinderten, sich auf Krücken stützenden Bürschchen macht, habe ich lange Zeit gerungen.

Man kann also sagen, meine Krankheit definierte meine Jugend, meine Jugend gab meinem Leben eine Identität, also war meine Krankheit meine Identität. Das ging dann weiter, dass ich in der Schule „der mit den Krücken“ war.“

Kraft und Ausgleich dank Gleichgesinnter

„Und hier kommt die Jugendgruppe der Stiftung AKM ins Spiel, die mich das erste Mal mit Jugendlichen, die sich in derselben Situation befunden haben, zusammenbrachte. Dieser Austausch und die Ansprechpartner vom AKM an meiner Seite zu haben, hat mir so enorm viel Kraft und Ausgleich gegeben, ich bin mir sicher, dass es maßgeblich dazu beigetragen hat, dass ich heute mit Selbstvertrauen und Kreativität Aufgaben angehe. Mal ganz zu schweigen davon, dass meine ersten öffentlichen Musikauftritte mit der Band auch am Sommerfest des AKM stattfanden und das der Start eines ganz eigenen schönen Teiles meiner Jugend wurde, der bis heute Einfluss auf mein Leben nimmt.

Ich identifiziere mich heute nicht mehr mit meiner Krankheit, sondern mit meinem Umgang mit ihr. Dank mir, meiner Familie, Freunden, etlichen Ärzten, dem Pflegepersonal und natürlich auch dem AKM. Die Jugend steckt viel zurück gerade, keine Frage, aber wer immer ein Spotlight verdient, sind die Jugendlichen und ihre Familien, die vom AKM betreut werden, da wird nämlich schon seit langem zurückgesteckt. Ich hoffe, der/die eine oder andere lässt sich nach dem Lesen meiner Zeilen zu einer Spende hinreißen, denn das hilft Jugendlichen in meiner oder einer ähnlichen Situation, viel optimistischer in die Zukunft zu blicken.

Vielen Dank fürs Lesen meiner Gedanken.“

 

Benjamin Sobetzko im August 2021

Kontakt

Wenn Sie Fragen haben, zögern Sie bitte nicht uns zu kontaktieren.

Suchen

Zwei Hände, die ein Herz umschließenInfografiken Zentrum Südwestoberbayern