Dem Leben eine weitere Chance geben
Nach einer Sternenkindgeburt erneut schwanger zu werden, macht vielen Eltern Angst. Annas Familie hat es – auch mithilfe der Stiftung AKM – geschafft. Ihre kleine Mariella gibt neue Hoffnung.
Letztes Jahr erzählte uns Anna die Geschichte ihres Sternenkindes Isabella, das aufgrund einer Trisomie nicht lebensfähig war und bei ihrer Geburt verstarb. Die ganze Geschichte findet ihr hier. Vor Kurzem hat Anna eine gesunde Tochter zur Welt gebracht. Die Freude ist groß, doch die Schwangerschaft war von vielen Ängsten begleitet. Wir sind nach wie vor für die Familie da und unterstützen sie auf ihrem Weg.
AKM-Mitarbeiterin Katharina Deeg betreute Annas Familie auch nach der Beerdigung der kleinen Isabella weiter und unterstützte die Eltern und die Geschwisterkinder intensiv bei der Trauerarbeit. Denn unsere Kinderhospizarbeit endet – wenn die Familie es wünscht – nicht mit dem Tod eines Kindes. Wir sind so lange für eine Familie da, wie sie uns braucht und eine Begleitung möchte. „Nach einer Sternenkindgeburt steht die Familie vor vielen quälenden Fragen. Sie muss mit dem Verlust umgehen und die Situation verkraften. Mütter stellen sich häufig Fragen wie `Will und kann ich überhaupt nochmals schwanger werden? Würde ich eine Schwangerschaft nervlich durchhalten? `“, erklärt Katharina.
Angst vor falschen Hoffnungen
Etwa ein Jahr nach Isabellas Beerdigung wird Anna wieder schwanger. Erst kann sie es kaum wahrhaben, sie erzählt nur wenigen Freunden und Bekannten davon. Zu groß ist die Angst – dass das neue Leben wieder nicht lebensfähig sein wird, dass sie etwas falsch macht, dass sie sich, ihrem Mann und ihren Kindern falsche Hoffnungen auf ein gesundes Geschwisterchen macht. „Die Ängste während der gesamten Schwangerschaft, sowie bei und nach der Geburt sind enorm. Eine Mischung aus Trauer, Angst, Hoffnung, Freude, Skepsis und ganz viel anderen Emotionen überwältigt die Eltern“, erklärt Katharina, die bei der Stiftung AKM im Familienbegleitenden Kinderhospizdienst tätig ist.
Katharina Deeg begleitet die Familie weiterhin und steht Anna und ihrer Familie in diesen Monaten zwischen Angst und Hoffen zur Seite. Sie führt immer wieder viele Gespräche mit ihr, begleitet sie zu Arztterminen und achtet darauf, dass die medizinische Betreuung der Mama sehr engmaschig ist. Denn Anna macht sich viele Sorgen um die Gesundheit ihres Babys: Was, wenn wieder etwas nicht stimmt? Haben sie und ihre Familie genügend Kraft, einen solchen Schicksalsschlag noch einmal zu überstehen?
Große Freude bei den Geschwistern
Die Freude bei den drei Geschwistern ist indes groß. Sie freuen sich auf das neue Schwesterchen und als Mariella endlich da ist, wird sie mit offenen Armen und ganz viel Liebe empfangen. Mariella ist zum Glück gesund. Aber auch jetzt ist die Stiftung AKM weiter für die Familie da, denn noch immer quälen Anna große Ängste, dass der kleinen Tochter irgendetwas zustoßen könnte und sie sie doch noch verlieren könnte.
„Dabei haben Anna und ihre Familie schon so viel geschafft. Auch wenn sich die Situation der Eltern nicht verbessert hat, beschreiben sie eine Veränderung ihres Weges der Trauer. Isabella hat immer einen ganz festen Platz innerhalb der Familie. Am zweiten Geburts- und Todestag der Kleinen durfte ich die Familie bei einem ganz wunderbaren Erinnerungstag begleiten, der mit kleinen bekannten Ritualen gemeinsam verbracht wurde. Und so groß die Trauer und der Schmerz auch sind, mindestens genauso groß ist ihr Mut, dem Leben eine weitere Chance zu geben“, sagt Katharina.
Die Stiftung AKM unterstützt jede Familie ganz individuell nach ihren Bedürfnissen. Sollten Sie Fragen zu dem Thema haben oder selbst in einer ähnlichen Situation sein, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren.