Iba und ihre Töchter aus Kolbermoor backen kosovarische Pfirsiche
Viele Zutaten braucht es nicht, dafür aber ein wenig Zeit, wenn Mama Iba und ihre vier Töchter Bora, Rina, Vesa und Iba zu Weihnachten traditionelle süße Pfirsiche aus dem Balkan backen. Diesmal sind auch wir von der Stiftung AKM mit dabei. In diesem Jahr ist generell alles etwas anders, denn Papa Hamdi verstirbt im Mai 2023 nach über sechs Jahren schwerem Kampf gegen seine Krebserkrankung.
Schon in dieser Zeit sind die Kolleginnen aus dem Zentrum Südostoberbayern und die Ehrenamtliche Familienbegleiterin Anja an der Seite der Familie – unterstützen bei Behördenangelegenheiten, sind da und helfen, die Trauer und den Verlust auszuhalten. Sie nehmen sich Zeit, bis heute. „Es war und ist emotional sehr schwierig, denn Hamdi fehlt uns allen sehr – gerade jetzt, wo es auf Weihnachten zugeht. Alleine mit vier Kindern ist es oft nicht einfach – aber meine Mädchen sind ein großes Geschenk. Und es ist einfach schön, dass die Stiftung AKM für uns da ist. Das ist eine große Stütze“, erzählt Mama Iba.
Gemeinsames Backen als Familientradition
Familienbegleiterin Anja besucht die Familie wöchentlich und gehört schon fest dazu – auch beim Backen darf sie da natürlich nicht fehlen. Zusammen mit den AKM-Kolleginnen Daniela und Magdalena geht es am großen Tisch in der Küche ans Werk für das besondere Gebäck: Alle Teigzutaten wandern nach und nach in die Schüssel. Erst mit dem Rührgerät, später mit der Hand, entsteht der zuckersüße Plätzchenteig. Jeder beteiligt sich, die eine Schwester rührt, die andere füllt die Schüssel, Mama Iba knetet mit der Hand, bis dann alle gemeinsam die kleinen Kugeln für die Pfirsichhälften rollen. „Wir backen oft und viel gemeinsam, die Mädchen lieben das. Wir sind da ein eingespieltes Team und jeder beteiligt sich. Dass wir diese Tradition jetzt gemeinsam mit den Kolleginnen vom AKM teilen dürfen, bereitet uns eine große Freude“, so Iba.
Das Wichtigste ist die Gemeinschaft
Nachdem die Pfirsichhälften gebacken und ausgekühlt sind, geht es an die Feinarbeit – mit kleinen Löffeln höhlen Anja, Bora und Vesa die Hälften leicht für die Marmeladenfüllung aus, Iba und Rina befüllen sie mit Marmelade und kleben sie zusammen. Anschließend noch in Fanta getunkt und durch die Brösel der ausgehöhlten Kekse gerollt, zaubern sie so die den echten Pfirsichen ähnelnden Kekse. „So etwas machen wir immer zu Weihnachten. Die Feiertage und Adventssonntage verbringen wir dann meist mit unserem Nachbarn Klaus – er bringt uns die deutschen Traditionen nahe, wir essen gemeinsam, kommen zusammen und haben eine schöne Zeit. Als muslimische Kosovo-Albaner feiern wir ebenso Weihnachten, teilweise nur mit anderen Bräuchen. Aber das Wichtigste ist für uns alle die Gemeinschaft, die zählt.“
Es schmeckt nach Zucker und Liebe
Der Backnachmittag klingt gefühlvoll aus – mit dem großen Wunsch, dass Papa Hamdi dabei sein hätte können, aber auch mit glücklichen Gesichtern, weil das gemeinsame Backen in der großen Runde allen viel Spaß gemacht hat. Das Gebäck sieht nicht nur köstlich aus, es schmeckt nach Zucker und Liebe, ein bisschen erinnert es an frische Waffeln.
Wir danken Iba und ihren Mädls, dass sie den Nachmittag mit uns verbracht haben und uns an ihren Gedanken und Traditionen teilhaben ließen. Ihr seid eine ganz besondere Familie! Wir sind für euch da – auch über die Weihnachtszeit hinaus!
Das Rezept
Wer es gerne nachbacken möchte, hier das Rezept für die kosovarischen Pfirsiche (ca. 25 Stück, aber Achtung, alles nach Gefühl! 😊):
2 Eier, ca. 100 g Zucker, ca. 150 ml Speiseöl, 200 g Mehl und 10 g Backpulver sowie eine Messerspitze Vanilleextrakt (oder auch ein wenig Vanillezucker) zu einem glatten Teig verrühren. Mehr Mehl beimengen, bis der Teig mit Hand geknetet werden kann und eine festere Masse ergibt, die nicht mehr klebrig ist.
Anschließend kleine Kugeln formen und mit etwas Abstand auf eingeölte Backbleche ohne Backpapier verteilen. Offen auf ca. 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen, jedes Blech ca. 15 Minuten backen, bis die Pfirsichhälften goldbraun gebacken und auch innen kross sind. Anschließend auskühlen lassen.
Mit einem kleinen Espressolöffel kleine Löcher in die Hälften bohren, die Brösel für später auffangen. Löcher gut mit Marmelade (oder alternativ mit Nutella) befüllen und jeweils zwei Hälften aufeinander kleben. Die ganzen Pfirsiche zum Abschluss kurz in Fanta tunken und anschließend in den übrigen Bröseln rollen – so erinnern sie an kleine Pfirsiche (wer mag, kann für die Färbung auch mit rotem Saft arbeiten). Tadaa: Kosovarische Pfirsiche – ein großer Genuss!
Unser Bild oben zeigt von links nach rechts: Bora, Daniela (Stiftung AKM), Rina, Iba, Anja (ehrenamtliche Familienbegleiterin) , Mama Iba und Vesa.
