Wie die Stiftung AKM helfen kann, wenn ein Elternteil schwer erkrankt
Die ambulante Kinderhospizarbeit umfasst nicht nur die Begleitung von Familien lebensverkürzend und lebensbedrohlich erkrankter Ungeborener, Säuglinge und Kinder. Sie beinhaltet auch die Unterstützung von Familien, in denen ein Elternteil lebensbedrohlich oder lebensverkürzend erkrankt ist und minderjährige Kinder im Haushalt leben. Anlässlich des Welttags für Kinder krebskranker Eltern am 8. November möchten wir heute einmal zeigen, welche Unterstützungsmöglichkeiten wir für diese Kinder und deren Familien haben.
Einen großen Teil dieser Zielgruppe machen Familien aus, in denen Mutter oder Vater an Krebs erkrankt sind. Häufig bedeutet diese Diagnose auch für die Kinder eine große Veränderung in ihrer Lebenswelt. Mama verbringt viel Zeit im Krankenhaus und verändert sich ggf. aufgrund der schweren Symptomatik. Papa hat neben den vielen Sorgen um die Gesundheit seiner Frau plötzlich viele zusätzliche Aufgaben und steht unter hohem organisatorischem Druck. Gleichzeitig wollen die seelischen Bedürfnisse der Kinder wahrgenommen und gestillt werden. Dies kann die Familien an die Belastungsgrenzen bringen.
Unterstützung durch den Krisendienst RUF24 …
Häufig kommen die Familien über den Krisendienst RUF24 in Kontakt zur Stiftung AKM, vermittelt durch die behandelnden Ärzt*innen und Psychoonkolog*innen. In einem ersten Entlastungsgespräch am Telefon werden die Eltern darin unterstützt, wie sie die schwierige Zeit meistern können und gemeinsam wird erarbeitet, was in der Kommunikation mit den Kindern hilfreich sein kann.
… durch den Familienbegleitenden Kinderhospizdienst und die Angehörigenberatung …
In den kommenden Wochen kann die Familie Unterstützung durch die ambulante Kinderhospizarbeit erhalten mit einer Kinderhospizfachkraft und einer*m ehrenamtlichen*m Familienbegleiter*in, die die Familie entlasten und den Kindern schöne, unbeschwerte Zeit schenken. Die Kolleg*innen der Fachstelle für pflegende Angehörige beraten die Eltern bezüglich Hilfsangeboten und deren Finanzierung. All das schafft wieder Raum und Kraft, um gut auf die Kinder eingehen zu können.
… durch die Teilhabeorientierte Nachsorge oder die Therapeutische Kurzintervention …
Und natürlich gibt es auch Angebote, die sich direkt an die Kinder richten. Zum Beispiel können die Kinder an den speziellen Angeboten der Teilhabeorientierten Nachsorge teilnehmen und gemeinsam mit anderen Kindern Auszeiten vom Alltag erleben.
Ein*e Psycholog*in aus dem Team der therapeutischen Kurzintervention kann regelmäßig zu den Kindern kommen, wenn besonders schwere Sorgen auf den Schultern lasten. In spielerischer, vertrauensvoller Atmosphäre erarbeiten Kind und Psycholog*in neue Strategien im Umgang mit der schwierigen Zeit. „Häufig bringe ich meine Gefühlsmonster-Karten mit zu den Kindern“, erzählt die Psychologin Katharina Müller. „Sie helfen den Kindern, die schwer zu beschreibenden Gefühlen ausdrücken zu können – die schlechten, aber auch die guten und hoffnungsvollen, die wieder Kraft geben.“
… und das Kinder- und Jugendtelefon „Dein RUF24“
Zusätzlich dazu steht den Kindern das Kinder- und Jugendtelefon DeinRUF24 telefonisch täglich von 16 bis 20 Uhr sowie per Chatfunktion rund um die Uhr zur Verfügung. Bei Dein RUF24 bestimmt das Kind die Krise. Egal ob es um einen medizinischen Notfall innerhalb der Familie oder um eine schlechte Note geht, das Team von Dein RUF24 ist für die Kinder und Jugendlichen da und schenkt ihren Ängsten, Sorgen und Bedürfnissen Gehör.
Bild © Gefühlsmonster GmbH